Vom jüngsten Betriebsratsvorsitzenden zum prägenden Gesicht der IG Metall
Uwe war Gewerkschafter aus Überzeugung. Schon früh übernahm er Verantwortung – zunächst als Jugendvertreter, später als einer der jüngsten Betriebsratsvorsitzenden Deutschlands. Legendär bleibt die Werksbesetzung von Präwema in Eschwege. Mit gerade einmal 21 Jahren kämpfte er gemeinsam mit 400 Kolleginnen und Kollegen für den Erhalt der Arbeitsplätze. Diese Erfahrung prägte ihn für sein ganzes Leben. Für Uwe bedeutete Gewerkschaftsarbeit mehr als Tarifverträge und Verhandlungen, sie war Ausdruck von Zusammenhalt, Mut und Hoffnung.
Ab 1991 arbeitete Uwe als Gewerkschaftssekretär und später als Bevollmächtigter: zunächst in Nordhessen, seit 2006 für über zwei Jahrzehnte in den Geschäftsstellen Eisenach und Suhl-Sonneberg. Hier baute er Netzwerke auf, führte harte, aber faire Verhandlungen und war eine starke Stimme für die Region – auch im Bezirk Mitte und im Beirat der IG Metall. Viele Kolleginnen und Kollegen verdanken ihm sichere Arbeitsplätze und verbesserte Arbeitsbedingungen.
Klar in der Sache, nah bei den Menschen
Uwe war ein Mensch, der Haltung zeigte. Er war herzlich und ehrlich, man konnte mit ihm Strategien entwickeln, streiten und Kompromisse schließen. Er war ein politischer Aktivist mit Empathie für die Sorgen der Menschen. Sein Herzensthema: der Kampf gegen Rechtsextremismus und Populismus. Für ihn war Gewerkschaftsarbeit gelebte Demokratie – und er lebte sie jeden Tag.
Neben der Arbeit war Uwe begeisterter Schalke-Fan und als „DJ Hasi“ ein Garant für gute Stimmung bei Metaller-Partys. Er brachte Menschen zusammen und zeigte, dass Solidarität auch gefeiert werden darf. Wer ihn kannte, erinnert sich an seine offene Art, seinen Humor und seine Fähigkeit, selbst in schwierigen Zeiten Hoffnung zu geben.
Toni Bernheiden, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Eisenach, würdigt ihn mit den folgenden Worten: „Uwe war für mich weit mehr als ein Kollege, er war mein politischer Ziehvater und ein guter Freund. Seit meiner ersten Zeit bei der IG Metall hatte er immer ein offenes Ohr für mich, egal ob es um große Entscheidungen oder persönliche Probleme ging. Er hat mich unterstützt, beraten und mir den Rücken gestärkt, wenn es darauf ankam. Und gleichzeitig hatte er diese unnachahmliche Art, mich einzubremsen, wenn ich zu schnell vorpreschen wollte – mit Humor, mit Erfahrung, aber immer mit Respekt. Uwes Verlust ist nicht nur ein harter Schlag für mich persönlich, sondern für die gesamte IG Metall. Wir verlieren einen Menschen, der uns geprägt hat. Jetzt liegt es an uns, seine Arbeit weiterzuführen.“
Mit Uwe verlieren wir einen Kollegen, einen Freund und einen Menschen, der mutig, unkonventionell und zutiefst demokratisch war. Sein Einsatz für Gerechtigkeit und Menschlichkeit bleibt unvergessen – in Eisenach, Suhl-Sonneberg, Thüringen und weit darüber hinaus. Uwe hinterlässt Spuren, die fortbestehen, und eine Aufforderung an uns alle: zusammenzuhalten, zu kämpfen, aber dabei Mensch zu bleiben.