Betriebsratssprechstunde Belegschaft bei ZF in Gotha kämpft um ihre Arbeitsplätze

Gotha – Der ZF-Vorstand hat Szenarien mit enormen Verlagerungen und einer Ausgliederung der kompletten Division E bis hin zu einem Verkauf oder gar einer Zerschlagung entwickelt.

29. Juli 2025 29. Juli 2025


Die Division E ist das Herzstück des Autozulieferers und beinhaltet die komplette Antriebstechnologie für E-Mobilität, Hybridmotoren und Verbrennungsmotoren. Geplant sind Verlagerungen und Ausgliederungen. Deutschlandweit fanden an allen ZF-Standorten Protestaktionen statt. Die Beschäftigten senden damit ein starkes Signal an die Unternehmensführung. Die Erwartungen der Belegschaft sind klar: Der geplante Kahlschlag muss gestoppt werden. 

Der Vorstand hat in einem aktuellen Positionspapier auch die Verlagerung des Kupplungs- und Flanschgeschäfts von Gotha nach Ungarn vorgeschlagen. Rund 140 Beschäftigte wären direkt betroffen.  

Das Kupplungsgeschäft ist nachweislich profitabel und trägt wesentlich zur wirtschaftlichen Stabilität des Standorts bei. Eine Verlagerung würde nicht nur Arbeitsplätze kosten, sondern auch die Zukunft des gesamten Werks gefährden. Der Betriebsrat reagierte umgehend und rief heute zur Betriebsratssprechstunde vor dem Werkstor auf. Alle 220 Beschäftigten, die zu diesem Zeitpunkt im Werk waren, folgten dem Aufruf. Der Betriebsratsvorsitzende Stephan Lattermann, begrüßte die Beschäftigten vor dem Tor.  Auch der Oberbürgermeister der Stadt Gotha, Knut Kreuch, war vor Ort und zeigte sich solidarisch mit der Belegschaft. 

Im Werk Gotha sind insgesamt rund 650 Menschen beschäftigt, welche am Standort solide Profite erwirtschaften. Die geplante Ausgliederung des Kupplungsgeschäfts würde diese Stabilität ins Wanken bringen. IG Metall und Betriebsrat arbeiten eng zusammen, um die Interessen der Beschäftigten zu verteidigen.  

„Die Beschäftigten bei ZF sind nicht das Problem, sie sind das Rückgrat von ZF. Wenn der Vorstand seine Pläne für diesen Kahlschlag nicht vom Tisch nimmt, wird er auf entschlossenen Widerstand stoßen. Die Verantwortlichen riskieren einen deutschlandweiten Konflikt. Wir in Gotha sind bereit. Seit Jahren nehmen die Beschäftigten im deutschlandweiten Vergleich finanzielle Einbußen in Kauf, stets im Vertrauen auf sichere Arbeitsplätze. Dieses Vertrauen wird nun erschüttert. Die Belegschaft fordert vom Vorstand ein klares Bekenntnis zum Standort Gotha und zur sozialen Verantwortung gegenüber den Menschen, die dieses Werk tragen.“, betonte der 1. Bevollmächtigte Toni Bernheiden in seiner Ansprache und erhielt dafür großen Applaus.